25. Juli 2012, 13:09

Museumsdirektor: „Haben ein Gebäude- und kein Standortproblem“ – Mailath-Pokorny: „Prozess weiterhin ergebnisoffen“

Wien – Die Diskussion um die Zukunft des Wien Museums scheint sich langsam zuzuspitzen. Im „Kurier“ (Mittwochsausgabe) setzt sich Direktor Wolfgang Kos relativ eindeutig für die Bebauungsstudie „Wien Museum neu“ der Lakonis Architekten ein, die einen Verbleib des Museums am jetzigen Standort Karlsplatz vorsieht – inklusive eines ergänzenden Solitärbaus neben dem denkmalgeschützten Oswald-Haerdtl-Bau. „Wir haben ja ein Gebäude- und kein Standortproblem. Der Karlsplatz ist für uns eine hervorragende Location“, so Kos.

Ein alternativer Standort hätte Kos zufolge nur dann Sinn, wenn er besser oder zumindest nicht schlechter wäre. Die Adaptierung nach der Vorstellung der Lakonis Architekten könne dabei zu einem neuen Wahrzeichen für Wien werden und bis zu 30 Meter hoch sein. Ein unterirdischer Bauteil würde beide Gebäude verknüpfen und Raum für eine Ausstellungshalle bieten. „110 Jahre nach der Secession könnte man doch wieder einmal etwas bauen, was die Leute noch in 100 Jahren auf Ansichtskarten kaufen“, meinte Kos: „Der östliche Karlsplatz braucht einen Hotspot analog zur Kunsthalle vor 20 Jahren.“ Als zweiter möglicher Standort ist ein Neubau am Areal des entstehenden Hauptbahnhofes in der Nähe des 21er-Hauses im Gespräch, als dritter wurde der Schwedenplatz ins Spiel gebracht.

Im Büro von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny zeigt man sich vom Kos-Vorstoß gegenüber der APA wenig beeindruckt: „Das ist die persönliche Meinung von Wolfgang Kos.“ Man arbeite nach wie vor an der Entscheidungsgrundlage für ein neues Wien Museum, wobei noch immer alle drei bekannten Standorte geprüft würden. „Für uns ist der Prozess weiterhin ergebnisoffen“, unterstrich eine Mailath-Sprecherin. (APA, 25.7.2012)

Quelle: derstandard.at

Zuletzt aktualisiert am 07.10.2012